Einleitung
Das britische Schulsystem unterscheidet sich hinsichtlich der Anzahl der Schuljahre und der Fächerwahl sehr zum deutschen Schulsystem. Hier illustrieren wir Ihnen die wesentlichen Unterschiede in detaillierter Form. Nachfolgend finden Sie einen verkürzten Überblick.
Der allgemeine Aufbau
In Großbritannien existieren fünf Bildungsstufen: frühkindliche Erziehung, Grundschulbildung (von fünf bis elf Jahren), Sekundarausbildung (von elf bis sechzehn Jahre), die Further Education (16- 18 Jahre) und die Higher Education (Hochschulbildung). Die Grundschule ist oft in zwei Stufen unterteilt: die Infant School (während den ersten zwei Jahren) und die Junior School (während den darauf folgenden vier Jahren).
Schulpflicht besteht von der Grundschulbildung bis zur Sekundarausbildung. Somit beginnt sie mit dem fünften Lebensjahr und endet mit dem sechzehnten.
Jedoch ist die Sekundarausbildung durch eine relativ hohe Heterogenität hinsichtlich der verschiedenen Schulsysteme in den verschiedenen Staaten Großbritanniens gekennzeichnet. So existieren in England neben den „Comprehensive Schools“ (Gesamtschule), welche „alle“ Schüler aufnehmen auch noch „Grammar Schools“, welche mit Gymnasien in Deutschland vergleichbar sind.
Die Schulsysteme in Schottland, Wales, Nordirland und England differenzieren sich geringfügig, da sie jeweils von lokalen Behörden bestimmt werden. Diese werden jedoch national vom „Department for Education and Employment“ überprüft.
In Schottland dauert die weiterführende Schule sechs Jahre, während man in Nordirland die vorgesehene Zeit der Sekundarausbildung von fünf Jahren um zwei Jahre verlängern kann.
Die verschiedenen Abschlüsse
In sämtlichen Staaten Großbritanniens – bis auf Schottland – wird die Sekundarausbildung mit externen Prüfungen abgeschlossen, genannt GCSEs (General Certificate of Secondary Education). In Schottland existieren die Standard Grades. Etwa fünf GCSE Fächer entsprechen der Mittleren Reife in Deutschland
Nach der Schulpflicht kann in zwei Jahre zusätzlichen Schuljahren – der 12. und 13. Klasse – der A-level oder der IB-Abschluss (International Baccalaureate) absolviert werden. Gewisse A-level Kombinationen entsprechen dem Fachabitur in Deutschland, während das IB mit dem Abitur zu vergleichen ist.
In Deutschland sind beide Kombination mit der richtigen Fächerwahl anerkannt. In England schließt man diese Abschlüsse im Alter von 18 ab.
Notensystem
In Großbritannien unterscheidet sich das Notensystem hauptsächlich dadurch, dass es Buchstaben anstatt Zahlen verwendet.
- A > 80% (sehr gut)
- B > 70% (gut)
- C > 60% (befriedigend)
- D > 50% (knapp durchgefallen)
- E > 40% (nicht bestanden)
- F < 40% (nicht bestanden)
Im britischen Schulsystem existiert nicht die Möglichkeit eine Klasse aufgrund von mangelhaften Schulleistungen zu wiederholen. Jeder Schüler wird automatisch in die nächste Stufe versetzt.
Further Education
Ein großer Unterschied zwischen Großbritannien und Deutschland zeigt sich auch im Aufbau der Oberstufe (Further Education). Zwar beinhalten die A-Levels und die IB-Fächer durchaus die herkömmlichen Fächer wie Mathe, Natur- und Sozialwissenschaften, alte und neue Sprachen, jedoch existieren darüber hinaus noch unzählige andere Fächer wie z.B. Psychologie, Ernährung- und Trainingswissenschaften etc. Angesehene Internate weisen oft eine Fächervariation von ca. 30 verschiedenen Fächerangeboten auf. So hat jeder Schüler die Chance sich schon frühzeitig Fachwissen über sein Interessensgebiet anzueignen.
Fazit
Auch wenn der allgemeine Bildungssystemaufbau sehr dem der deutschen gleicht, finden sich doch Unterschiede wie z.B. eine hohe Fächerkombination britischer Internate zur Förderung der individuellen Stärken.
